28.09.2022

GLS Bank initiiert Spendenkampagne für das "Netzwerk der Wärme"

Bochum, 28. September 2022. Die GLS Bank engagiert sich in diesem Winter in doppelter Hinsicht für Menschen, die besonders von den Preissteigerungen betroffen sind. Für kurzfristige Hilfe konzipiert die sozial-ökologische Bank eine Spendenkampagne als Teil des „Netzwerk der Wärme“, ein Projekt des Berliner Senats, Karuna eG und der GLS Bank. Langfristig soll ein Transformationsgeld die Preissteigerungen abfedern.

Die GLS Bank zeigt zusammen mit ihrem Sozialpartner Karuna und dem Berliner Senat, wie die Gesellschaft kurzfristig Hilfe leisten kann. Unter dem Motto “Gemeinsam geht es besser” soll ein „Netzwerk der Wärme“ in Not geratene Berlinerinnen und Berliner im Winter zum Aufwärmen einladen. Soziale Einrichtungen, Unternehmen und öffentliche Stellen werden hierzu Menschen in ihre beheizten Gebäude eintreten lassen.

Dazu wurde die Charta der Wärme entwickelt, die alle Teilnehmenden des Netzwerks unterzeichnen. Darin heißt es: "Unser Netzwerk der Wärme schafft Orte für Austausch, Begegnung und Beratung in den Kiezen, damit wir die Energiekrise besser bewältigen und gut durch den Winter kommen."

Die Projektpartner hoffen auf Nachahmer in anderen Regionen Deutschlands. Die GLS Bank unterstreicht damit ihrem doppelten Anspruch als soziale und ökologische Bank.

“Mit diesem solidarischen Netzwerk helfen wir gemeinschaftlich den Menschen, die sich das Heizen jetzt nicht mehr leisten können oder auch nur einen Ort der Begegnung suchen. Wir sind eine soziale Bank und es ist uns ein Herzensanliegen, hier ganz praktisch Wärme zu schenken", sagt Aysel Osmanoglu, Vorständin der GLS Bank, und betont: “Soziale Gerechtigkeit ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche ökologische Transformation der Wirtschaft.”

Die GLS Bank hat das Projekt am vergangenen Freitag ihren Mitgliedern auf der Jahresversammlung vorgestellt und eine Spendenseite geschaltet. Die Orte stellen Institutionen, Unternehmen und private Initiativen bereit. Die Stadt Berlin unterstützt das Netzwerk der Wärme ebenfalls mit eigenem Budget.

Mehr Infos unter: https://www.gls.de/waerme

Hintergrund: Die ärmsten 20 Prozent der Bevölkerung treffen die hohen Gas-, Strom- und Nahrungsmittelpreise besonders hart. Etwa 15 Millionen Haushalte in Deutschland hatten bereits 2021 weniger als 2000 Euro pro Monat zur Verfügung. Die durchschnittlichen Ausgaben für Wohnen, Essen und Wärme lagen da bei durchschnittlich 1800 Euro pro Monat. Die Inflation und steigende Preise für Nahrung, Wohnen und Heizen sorgen für ein absehbares Krisenszenario. Allein das Land Berlin rechnet mit Tausenden Bedürftigen.

So geht es weiter: Neben der praktischen Hilfe durch Wärmepunkte soll mittelfristig ein einkommensabhängig bemessenes Transformationsgeld für Menschen mit niedrigen Einkommen die massiv gestiegenen Preise für Energie und Lebensmittel auffangen und idealerweise die Praxis kurzsichtig geschnürter Hilfspakete der Bundesregierung ablösen. Es soll stattdessen keinen Preisdeckel für verteuerte Energiequellen wie Gas geben. Nach Auffassung der GLS Bank beschleunigt diese Marktdynamik der hohen Energiekosten eine nachhaltige Transformation der Wirtschaft auf Basis erneuerbarer Energien. Eine entsprechende Studie hat das Wuppertal Institut im Auftrag der GLS Bank erstellt. Diese wird die Bank im Oktober vorstellen.