01.02.2021

GLS Bank Bilanzpressekonferenz 2021

Bochum, 01.02.2021 – Corona, Klima, Landwirtschaft und auch der Finanzsektor: Das gesamte System krankt und das bisherige Wirtschaften wird infrage gestellt. Sozial-ökologischer Umgang mit Finanzen ist deswegen zukunftsweisend und notwendig. Das ist die Bilanz der GLS Bank nach einem Jahr Corona-Krise.

„Gesundheit ist nicht bloß die Abwesenheit von Krankheit. Gesund ist ein System, wenn es entwicklungs- und resilienzfähig ist. Das gilt auch für Banken“, sagte GLS Bank Vorstandssprecher Thomas Jorberg bei der Vorstellung der Bilanzzahlen für das Geschäftsjahr 2020. „Wir erleben eine ganzheitliche Krise, die ganzheitlich gelöst werden muss. Entscheidend wird sein: Ist unser Klima, sind unsere Böden, sind die sozialen Systeme insgesamt noch gesund?“

Die Bank in Zahlen

2020 hat – trotz Corona und aller damit verbundenen Probleme – erneut gezeigt: Der Ansatz der sozial-ökologischen GLS Bank überzeugt. „Im vergangenen Jahr entschieden sich knapp 50.000 neue Kund*innen für unsere genossenschaftliche Bank. 20.000 haben sich entschlossen zusätzlich Mitglied zu werden“, sagte Vorstandsmitglied Aysel Osmanoglu. Das Kreditneugeschäft betrug 1,2 Mrd. Euro. Das Kreditvolumen stieg auf 4,2 Mrd. Euro, die Bilanzsumme um 1,3 Mrd. Euro (plus 20 %) auf ein Gesamtvolumen von 8 Mrd. Euro.

Zukunftsfrage Gesundheit

Das Bank- und Finanzmarktsystem hat bisher in erster Linie Kapital gebildet und vermehrt – ohne Rücksicht auf die drohende Klimakatastrophe oder gar den Kollaps der Biodiversität. Aus Sicht der GLS Bank muss Geldvermögen künftig in Natur- und Sozialvermögen umgewandelt werden. „Die Bank von morgen muss das Geld für Natur und Mensch nutzen. Dazu gehört zum Beispiel mit der eigenen Wirtschaftsweise das Pariser Klimaabkommen zu unterstützen und 2035 klimaneutral zu sein.“, so GLS Vorstandssprecher Jorberg.

Risikofaktoren Klimawandel und Artensterben

Eine Herausforderung sind zunehmend auch ökonomische Risiken, die Klimawandel und Artensterben mit sich bringen. Einige Risikofaktoren hat die GLS Bank in einer Metastudie messen lassen. „Für die Landwirtschaft in Deutschland birgt allein das Bienensterben heute schon ein Risiko von bis zu 1,7 Milliarden. Hinzu kommen Kosten bis zu 2 Milliaden Euro durch Dürre und Versicherungsschäden durch Starkregen. Und das, obowohl die Landwirt*innen heute schon belastet sind“, so Jorberg.

Über die GLS Bank

Die GLS Bank finanziert nur sozial-ökologische Unternehmen und bietet ihren 280.000 Kund*innen alle Leistungen einer modernen Bank: Girokonto, nachhaltige Fonds, Vorsorge und vieles mehr. Sie ist eine Genossenschaft mit über 80.000 Mitgliedern, bei der jeder Anteile zeichnen und mitbestimmen kann. Ihren Sitz hat die GLS Bank in Bochum, sie unterhält bundesweit sechs weitere Standorte.

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