12.03.2020

Windgipfel: PV-Deckel weg, Windräder her

Heute findet in Berlin der Windgipfel statt. Ein Streitpunkt ist der vorgeschlagene Mindestabstand von 1.000 Metern zum nächsten Wohnhaus, aber auch die Deckelung der geförderten Photovoltaik-Anlagen.

Die GLS Bank fordert Politik und die Teilnehmer*innen des Windgipfels auf, die Energiewende zu beschleunigen. Dazu sagt Christian Marcks, Energieexperte der GLS Bank: „Wir haben die Technik, die finanziellen Mittel und die Möglichkeiten, um die Erneuerbaren auf die Überholspur zu bringen. Nun braucht es endlich eine Politik, die für die Energiewende entschlossen eintritt und den Ausbau mutig mitgestaltet. Insbesondere bei der Solarenergie ist das Potenzial sehr groß."

Als GLS Bank setzten wir seit Jahrzehnten bürgernahe Projekte bundesweit um. Die Bevölkerung unterstützt den Ausbau, wenn sie frühzeitig einbezogen wird. So können Gewinne an die Menschen oder in soziale Projekte vor Ort fließen.

"Die sich zuspitzende Klimakrise macht eine schnelle Transformation der Energieversorgung erforderlich", so Christian Marcks. "Je später dies umgesetzt wird, desto mehr steigen auch die ökonomischen Risiken. Unternehmen die von fossilen Energien abhängig sind, werden zunehmend mit steigenden Kosten und gefährdeten Geschäftsmodellen konfrontiert sein. Deshalb brauchen wir jetzt verlässliche Rahmenbedingungen für einen schnellen Ausbau, stärkere Sektorkopplung und wirksame Teilhabe der Bürger*innen."

Was heißt PV-Deckel?
Der Anteil der Erneuerbaren Energien soll gemäß Koalitionsvertrag bis 2030 auf einen Anteil von 65 Prozent steigen. Dazu sind umfangreiche Investitionen in zukunftsfähige Energiestrukturen (Solar- und Windkraft) notwendig. Stattdessen blockiert die 52.000 MW Solar-Deckelung den Ausbau der Kleinanlagen, welche voraussichtlich Mitte 2020 erreicht wird. Ab diesem Zeitpunkt läuft die EEG-Vergütung aus und setzt keinerlei Anreize mehr für Betreiber*innen von Kleinanlagen.

Wie viel Abstand?
Neben dem Ausbau von Solarenergie sind ebenfalls Investitionen in Windkraftanlagen nötig. Diskutiert wird immer noch über eine Abstandsregelung von 1.000 Metern zwischen Windrad und nächstem Wohnhaus. Nutzbare Flächen werden dadurch knapp und die notwendige Energiewende unnötig gefährdet. Eine forsa-Umfrage von 2019 bestätigt, dass 82 Prozent der Menschen den Ausbau der Windenergie an Land „wichtig“ oder „sehr wichtig“ finden.

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Sie haben viele Möglichkeiten, die Energiewende zu untersützten.

Mehr Infos
Wie sich die GLS Bank für Erneuerbare Energien engagiert, lesen Sie hier.