23.03.2021

Studie: Pestizid-Abgabe könnte Pestizideinsatz halbieren

"Wenn der neu gewählten Bundesregierung der Schutz der Artenvielfalt am Herzen liegt, dann muss sie eine Pestizid-Abgabe einführen", erklärte GLS Vorstandssprecher Thomas Jorberg heute bei der Vorstellung einer neuen Studie zu einer Pestizid-Abgabe. Mit der Abgabe könne das Ziel der Europäische Kommission erreicht werden, bis 2030 den Einsatz von Pestiziden um 50 Prozent zu verringern.

Die Studie im Auftrag von elf Nichtregierungsorganisationen zusammen mit der GLS Bank wurde vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) durchgeführt. „Unser Bündnis unterstützt eine Pestizid-Abgabe, weil der aktuelle Pestizideinsatz die Biodiversität gefährdet und zu hohen Schäden führt. Die Gelder aus der Abgabe sollten für den ökologischen Umbau an die Landwirtschaft zurückfließen“, erklärte Thomas Jorberg.

Welche Folgen Pestizide für Wasser, Boden und Luft haben, warum die zukünftige Bundesregierung eine Pestizidabgabe beschließen sollte und wie einzelne Bürger*innen für eine Abgabe aktiv werden können, hat Marianne Steinmeyer im GLS Bank-Blog beschrieben 

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Die Autoren der Studie untersuchten, wie eine Abgabe auf Pestizide zu konzipieren ist, die den Absatz an Pestiziden und die damit behandelbare Fläche in Deutschland halbiert. Hierfür haben die Wissenschaftler den Pestizideinsatz in Deutschland und Dänemark genauer analysiert und ein Datenbankmodell entwickelt, mit dem sie für verschiedene Abgabenkonzepte die Effekte auf Preise, Absatzmengen und die behandelbare Fläche simulierten.

Die Untersuchung wurde beauftragt von Aurelia Stiftung, BioBoden Genossenschaft eG, Bioland e.V., Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft e.V., Deutsche Umwelthilfe e.V., Foodwatch e.V., GLS Bank, GLS Bank Stiftung, Greenpeace e.V., GLS Treuhand – Zukunftsstiftung Landwirtschaft, Pestizid Aktions‐Netzwerk e.V. (PAN Germany), Soil & More Impacts GmbH, WWF Deutschland.

Vollständige Studie zur Pestizidabgabe