04.03.2022

Hilfe für die Ukraine ja, Aufrüstung in Europa nein

Bochum, 04. März 2022. Europa braucht keine Aufrüstung, sondern eine langfristige Zukunftsvision für Frieden, Freiheit und Klimagerechtigkeit. Das erklärten die Vorstandsmitglieder der GLS Bank angesichts des aggressiven Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine – auch im Namen der Mitarbeitenden, der Kund*innen und Mitglieder der sozial-ökologischen Bank.

Die GLS Bank ermöglicht Soforthilfe für die Menschen aus der Ukraine. Sie fordert aber auch eine weitsichtige, friedensstiftende Außen- und Klimapolitik – und erinnert an Alternativen zur Aufrüstung.„Wir verurteilen Krieg vor dem Hintergrund unseres Leitbildes und unseres Handelns zutiefst“, sagte GLS Bank Vorständin Aysel Osmanoglu bei einer Mitgliederveranstaltung der GLS am Donnerstagabend in Bochum. Die Mitglieder signalisierten ihre breite Zustimmung zu dieser Haltung.

An einer zukunftsfähigen Vision für Europa will die GLS Bank mitarbeiten. Dazu zählen Investitionen in die Transformation der Wirtschaft sowie eine friedensstiftende Energiewende in ganz Europa ohne Kohle- und Atomenergie, Erdöl und langfristig auch Gas. „Statt einer massiven Aufrüstung brauchen wir für dauerhaften Frieden ein gemeinsames Zukunftsbild: Unter welchen politischen, militärischen, wirtschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen wollen wir in Europa in Zukunft leben?“, sagt GLS Vorstandssprecher Thomas Jorberg.

Aktuell sieht die GLS Bank die akute Not der Menschen in der Ukraine und bemüht sich um direkte Hilfe. „Wir stehen hinter den Wirtschaftssanktionen gegen Putin und die Oligarchen in Russland. Wir sind bereit, unseren Wohlstand einzuschränken und unsere Komfortzone im Streben nach Frieden und Freiheit für alle Menschen zu verlassen“, sagt Thomas Jorberg.

Eine erste Solidaritätsaktion ist direkt nach Kriegsbeginn erfolgreich angelaufen: Die GLS Bank hat die Plattform unterkunft-ukraine.de für Geflüchtete mit ins Leben gerufen. Über das Elinor-Netzwerk, von der GLS Bank mitgegründet, bieten Menschen aus Deutschland ihnen Übernachtungsmöglichkeiten an. Es konnten bereits rund 190.000 Betten organisiert werden. Mehr dazu unter gls.de/ukraine

Die sozial-ökologische Bank bleibt erst recht in Kriegszeiten bei einem ihrer wichtigsten Anlage- und Finanzierungsgrundsätze: Es fließt kein Cent in Waffen und Rüstungsindustrien. Geschäfte und Profite durch Investments in diesen Branchen lehnt die GLS Bank entschieden ab. Alle gesellschaftlichen Kräfte müssen an einer Alternative zur neuen Aufrüstung arbeiten. Unterstützung brauchen jetzt alle Menschen, die unmittelbar durch den Krieg betroffen sind. Dazu zählt neben den Ukrainer*innen auch die russische Bevölkerung, die von der Regierung in diesen Krieg gezwungen wurde.

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