11.12.2020

Neuer Bankspiegel 2/20: Transformation durch grünes Geld

In der Krise wird deutlich, was wirklich wichtig ist. Was in den letzten Jahrzehnten bedenkenlos kommerzialisiert und meistbietend verscherbelt wurde, gilt jetzt als systemrelevant: Gesundheit, Wohnen, Mobilität, Bildung, Nahrung oder Kultur. Zunehmend sind Forderungen zu hören, solche Bereiche vor den Marktmechanismen zu schützen. Denn unsere Grundbedürfnisse sollten zuverlässig in einer guten Qualität gedeckt sein, nicht nur dann, wenn der Markt dies zulässt. Außerdem sind es gerade diese Bereiche, in denen wir uns als Gesellschaft transformieren können — und gleichzeitig uns selbst als Personen. Und beides ist dringend notwendig.

Dass die GLS Bank bereits seit Jahrzehnten die Grundbedürfnisse ins Zentrum der Ökonomie rückt, ist insofern kein Zufall. Sinnvolles Wirtschaften rechnet sich außerdem. Das zeigen gerade die letzten Monate: Zwar hat die GLS Bank mit über 600 Unternehmenskund*innen Liquiditätshilfen vereinbart, schnell und unkompliziert. Aber bei über 60.000 Unternehmenskund*innen ist dies ein vergleichsweise kleiner Anteil. Eine Bürgerwindanlage, ein Pflegeheim oder ein bezahlbares Dach über dem Kopf — alles das wird auch in der aktuellen Situation nachgefragt. Das hören wir in vielen Gesprächen mit unseren Kundinnen und Kunden.

Trotzdem werden wir in Zukunft genauer hinschauen: Wie viel günstiger ist der Wohnraum tatsächlich, den die GLS Bank finanziert? Was sind die besonderen Qualitäten in der Pflege, die wir wollen? Wie hoch ist der Anteil der Bürgerbeteiligungen bei Windkraftanlagen? Alles dies und noch viel mehr wird die Wirkungstransparenz der GLS Bank offenlegen. Einen ersten Einblick dazu gibt dieser Bankspiegel. Wir machen dies nicht als Selbstzweck, sondern als Grundlage für eine gemeinsame Debatte mit Ihnen als Mitglieder und Kund*innen: Wie wollen wir in Zukunft leben und was braucht es dafür? — Wir sind gespannt auf Ihre Resonanz!

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