Geld und Geldfunktionen

Mehr als ein Zahlungsmittel

Geld ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Es übernimmt gleich drei wichtige Aufgaben als Recheneinheit, als Tauschmittel und als Vermögensspeicher. Hier erfährst Du das Wichtigste zum Geld.

  1. Recheneinheit
    Mit Hilfe von Geld können wir den Wert von Dingen vergleichen und so sinnvolle Entscheidungen treffen.
  2. Zahlungs- und Tauschmittel
    Unsere moderne Wirtschaft könnte ohne Geld nicht existieren. Auf einem Flohmarkt wäre Tauschhandel noch denkbar, aber es gibt wenige Bereiche, die ohne Geld als Zahlungsmittel auskämen.
  3. Vermögen
    Geld eignet sich als “Vermögensspeicher”. Man kann es aufbewahren und dann verwenden, wenn man es braucht. Ob für einen Kaffee am nächsten Tag oder für die große Reise in ein paar Jahren.

Geld wissenschaftlich betrachtet

Die institutionelle Ökonomie betont, dass Geld immer in soziale Regeln eingebettet ist – es funktioniert nur, weil wir ihm gemeinsam vertrauen. 

Marxistische Ansätze sehen Geld als Ausdruck von Macht- und Klassenverhältnissen: Wer viel besitzt, kann nicht nur mehr konsumieren, sondern auch gesellschaftliche Strukturen beeinflussen, weil er*sie darüber bestimmen kann, wer in seinem*ihrem Sinne arbeitet. 

Feministische Ökonomik zeigt auf, dass unbezahlte Tätigkeiten wie Sorgearbeit und Pflege im Geldsystem unsichtbar bleiben. Dabei bildet diese Arbeit erst das Fundament dafür, dass eine Gesellschaft funktioniert. 

Ökologische Perspektiven machen darauf aufmerksam, dass Geld Werte oft in rein finanzieller Form ausdrückt und ökologische Kosten (wie Klimafolgen) „unsichtbar“ bleiben.

Fun Fact Schenken

Viele Menschen gehen davon aus, dass vor der Erfindung des Geldes der Tauschhandel die wichtigste Form der Wirtschaft war. Dabei gibt es auch historische Theorien, wonach Schenken viel wichtiger war. Menschen haben sich innerhalb ihrer engsten Gemeinschaft versorgt und gegenseitig beschenkt. Heute finden wir solche Logiken vermehrt wieder – sei es in Nachbarschaftshilfen, in solidarischen Ökonomien oder der Gemeinwohlökonomie.