Blaue und beigefarbene abstrakte Textur mit Schlieren und unregelmäßigen Linien, die an Wasserflecken erinnern.

Anthonja Herold

Jetzt // Gestalten

Ausstellung in der GLS Bank Bochum

Ausstellung "Jetzt//Gestalten"

Anthonja Herold ist eine der zehn Gewinner*innen unserer Kunstausschreibung "Jetzt//Gestalten"

Ihr Kunstwerk "Window to Sea" ist Teil unserer Ausstellung "Jetzt//Gestalten". Sie macht einen zentralen Gedanken der GLS Bank sichtbar: Gesellschaft gestalten – und zwar im Jetzt.

Auf einen Blick

Künstlerin: Anthonja Herold
Titel: Window to Sea
Technik: Cyanotypie
Materialien: Recycelter Fotohintergrund, Metallrahmen, Glaspassepartouts
Methode: Fotografisches Edeldruckverfahren
Jahr: 2025

Kaufpreis: 2.500 Euro
Kontakt: Anthonja.herold@web.de

Über das Kunstwerk

"Window to Sea" zeigt Abbilder vom Meer, die durch eine Kollaboration zwischen Künstlerin, Meerwasser und Sonnenlicht entstehen. Transparente, blickführende Glaspassepartouts, die sich über Teile der Bilder legen, lenken den Blick auf bestimmte Bereiche, ohne andere zu verdecken – wie kleine Fenster, durch die man genauer hinsieht. So entsteht ein Spannungsfeld, welches Sehgewohnheiten hinterfragt, indem es ein Detail würdigt, ohne dabei den Bezug zum Ganzen zu verlieren. Im direkten Kontakt zwischen Wasser, Sonne und Emulsion auf dem Trägermaterial wird das "Jetzt" festgehalten, es wird sofort zur Vergangenheit, und doch kann es uns über die Zukunft erzählen und uns dazu bewegen, diese zu gestalten. Darin liegt für mich auch der Bezug zur GLS Bank: Seit ich ein Konto habe, bin ich bei der GLS Bank. Als Teil einer Generation, die sich um ihre Zukunft sorgt, weil sie durch Klimawandel und politische Spannungen bedroht ist, empfinde ich diese Entscheidung nach wie vor als absolut notwendig.
Anthonja Herold
Ursprünglicher Entwurf

Idee, Technik und Umsetzung

"Bei der Cyanotypie handelt es sich um einen analogen, historisch bedeutsamen fotografischen Prozess, der ganz ohne Kamera, Dunkelkammer und toxische Chemikalien auskommt, was ihn gesellschaftlich zugänglich und ressourcenschonend macht. In ihrer Geschichte war die Cyanotypie ein Werkzeug der Wissenschaft, vor allem in der Botanik und Architektur, um präzise Darstellungen von Pflanzen oder Bauplänen zu erstellen.
Ich nutze die Cyanotypie in meiner künstlerischen Arbeit, um fotografische Abbilder von Wasser zu erzeugen. Sie entstehen durch direkten Kontakt zwischen Wasser, Sonnenlicht und Emulsion auf dem Trägermaterial. Das Ergebnis ist nie vollständig planbar, bewusste Entscheidungen treffen auf Prozesse, die sich nicht vollständig kontrollieren lassen. Das Unbekannte ist Teil der Arbeit – nicht Störung, sondern Potenzial.
Ergänzt wird die Serie durch transparente Passepartouts, die sich über Teile der Bilder legen. Sie lenken den Blick auf bestimmte Bereiche, ohne andere zu verdecken – wie kleine Fenster, durch die man genauer hinschauen kann. Der Fokus wird auf Stellen gelenkt, die einen (für mich persönlich) besonders interessanten visuellen Moment aufweisen. Aufgrund der Transparenz wird es dem Betrachter jedoch freigestellt, den Blick uneingeschränkt schweifen zu lassen. Auch legt das Passepartout, anders als bei einer gewöhnlichen Rahmung, die Materialität des Bildes frei. Ich lenke den Blick bewusst auf einen "Störmoment", der Potential birgt und gleichzeitig auf die Materialität und damit auf die Ressource. Dies ist ein Verweis auf den Entstehungsprozess und ermöglicht so eine Vulnerabilität, die Begegnung zulässt. Die Fokussierungen stehen auch für eine Haltung: Um wirklich handeln zu können, müssen wir lernen, uns bewusst auf etwas zu konzentrieren – während wir gleichzeitig das große Ganze nicht aus dem Blick verlieren." 

Anthonja Herold

Bild von Anthonja Herold

Über die Künstlerin

Anthonja Herold wurde 1999 in Norddeutschland geboren und studierte Fotografie an der Folkwang Universität der Künste in Essen, wo sie im September 2025 ihren Bachelor-Abschluss erhielt.Nach ihrem Abitur im Jahr 2018 absolvierte sie das Vorstudium der Kunst.Schule.Rostock im Kunst und Medienhaus FRIEDA23, wohin sie 2022 für ein Aufenthaltsstipendium und 2024 für eine Ausstellung zurückkehrte. Während ihres Erasmus-Aufenthalts im Sommersemester 2024 erweiterte sie ihre Fähigkeiten an der École supérieure d’art et design in Saint-Étienne, Frankreich. Ihre Interessen gehen weit über die Fotografie hinaus und erstrecken sich auf ein interdisziplinäres Feld, in dem die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt stets mitschwingt.

Über die Ausstellung

Als nachhaltige Bank verstehen wir Geld als ein Mittel, mit dem wir Gesellschaft aktiv mitgestalten wollen. Für uns bedeutet Gestalten nicht bloß Planung oder Zukunftsvision. Gestalten beginnt im Moment des Handelns. Im Jetzt wird Gestalt sichtbar. 

Dieses Begriffspaar – Jetzt//Gestalten – haben wir Künstler*innen zur ästhetischen Auseinandersetzung übergeben. Alle Ausstellenden sind noch in Ausbildung oder haben diese vor Kurzem abgeschlossen. Mit der Aktion möchten wir angehenden, talentierten Künstler*innen eine Fläche für ihre Kunst bieten und ihre Entwicklung unterstützen. Die entstandenen Werke zeigen individuelle Haltungen, Fragen und Antworten darauf, wie gesellschaftlicher Wandel sichtbar und spürbar werden kann.

Sei dabei! 
Die Vernissage findet am 5. November 2025 ab 17 Uhr statt.

Jetzt anmelden 

Die Ausstellung wird ein Jahr lang in den Räumen der GLS Bank gezeigt und lädt dazu ein, neue Perspektiven zu entdecken. Wir laden Dich herzlich ein die Kunstwerke auch während unserer Öffnungszeiten zu besichtigen oder zu kaufen. 

Wir freuen uns auf Dich! 

GLS Bank Bochum

Christstraße 7, 44789 Bochum

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 08:00 - 12:30 Uhr und 13:30 - 16:00 Uhr

Bleib auf dem Laufenden 

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