28.11.2018

Alte Betrugsmaschen mit Schecks digital wiederbelebt

GLS Bank: Hinweis zu ScheckbetrugBetrugsversuche mit ungedeckten Schecks gibt es vermutlich, seit es Schecks gibt. Nun lebt durch das Internet eine alte Betrugsform wieder auf.

Wer heute Angebote online ins Netz stellt, sei es über Verkaufsplattformen, Versteigerungsseiten oder elektronische Kleinanzeigen, wird nicht nur von echten Kaufwilligen kontaktiert, sondern auch von Betrüger*inne, die massenhaft versuchen, die Gutgläubigkeit der Anbieter*innen auszunutzen.

Den Betrügern geht es dabei selten darum, sich eine echte Dienstleistung oder Ware zu erschleichen, sondern sie versuchen meist, den/die Anbieter*in zu einer Überweisung oder sogar zum Bargeldversand zu überreden. Manchmal geht es auch um das Erschleichen anonymer Bezahl-Gutscheine oder von virtuellem Geld wie Bitcoins. Oft wird dabei ein ungedeckter oder gefälschter (Reise)Scheck benutzt, eine vermeintliche Bankgarantie gegen Gebühr versprochen oder es geht um Vorkasse zu Gunsten eines Spediteurs oder Kurierdienstes. Die Summen beginnen bereits bei einigen wenigen Euros und gehen hoch bis in die Tausende.

Einige "Beispiele":

Eine Studentin möchte Geld dazuverdienen und bietet auf einer Dienstleistungsplattform Übersetzungs-Dienste an. Ein angeblich aus Schweden stammendes Unternehmen bucht die Übersetzung eines Dokumentes. Ein Vertrag wird geschlossen. Aus vermeintlich organisatorischen Gründen soll die Dienstleistung per Reiseschecks und Vorkasse bezahlt werden. Der Auftraggeber sendet "irrtümlich" eine viel zu hohe Summe und bittet um eilige Rücküberweisung der Überzahlung. Die Bank nimmt die Reiseschecks wie üblich "Eingang vorbehalten an". Um den Kunden nicht zu vergraulen, führt die Studentin die Rücküberweisung aus. Die Schecks sind gefälscht, das Geld wird zurückbelastet, das überwiesene Geld ist verloren.

Ein hochwertiges E-Bike soll über ebay-Kleinanzeigen verkauft werden. Ein vermeintlicher Interessent meldet sich aus dem Ausland, heuchelt Interesse und verwickelt die Anbieterin in intensive Verkaufsgespräche. Man wird sich handelseinig, den Transport soll gegen eine "Bankgarantie" ein Transportunternehmen übernehmen. Die Bankgarantie wird mittels einer gefälschten E-Mail und aufwändigen und verschlüsselten Webseiten vorgetäuscht. Die Webseite behauptet, die Kaufsumme inklusive Spediteurs-und Bank-Kosten sei bereits eingegangen, das Fahrrad liege bereit und der Transport würde unverzüglich gegen eine Gebührenzahlung freigegeben.

In einer Lotterie eine hohe Summe zu gewinnen. ist schon eine tolle Sache. Dass man den erhofften Gewinn erst nach vermeintlichen Bearbeitungs- oder Bankgebühren erhält, ist eine vermeintlich kleine Hürde angesichts des lockenden Gewinns. Früher wurden immerhin Kaffeefahrten mit Entertainment kombiniert. Lediglich der Anbieter wird bei diesen Methoden reicher.

So beugen Sie vor

Denken Sie über die Plausiblität der Angebote nach. Lassen Sie sich nicht auf Rücküberweisungen ein. Seien Sie extrem vorsichtig bei Vorkasseleistungen.
Überweisungen an Dritte  sind häufig Betrugsversuche. Lassen Sie sich nicht für Geld- oder Warenweiterleitungen einspannen. Recherchieren Sie im Internet. Sprechen Sie uns an