17.11.2015

Zur „Euro Finance Week“: „Geld allein ist wertlos“

Frankfurt, 17.11.2015. Vom Klimawandel bis zur wachsenden Ungleichheit: Die weltweiten Probleme sind gewaltig. Die Banken und ihre Kunden müssen sich ihnen stellen. Das fordert Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der GLS Bank anlässlich, der „Euro Finance Week“.

Der Finanzmarkt kann langfristig nur erfolgreich sein, wenn er Geld dorthin bringt, wo die Menschen es brauchen. Darum müsse er sich mit den Herausforderungen der Gesellschaft auseinandersetzen, erklärt Thomas Jorberg in einem neuen Positionspapier. Dazu gehören:

  • Wie finanzieren wir den Stopp der Klimaerwärmung und lösen die Energiefrage?
  • Wie finanzieren wir die Neugestaltung der weltweiten Ernährung?
  • Wie finanzieren wir die Integration von Migranten und Flüchtlingen?
  • Wie finanzieren wir neue Mobilitätskonzepte?
  • Wie finanzieren wir die Verbesserung unseres Bildungswesens?

Es brauche ein Umdenken. Die Wirtschaft müsse die Bedürfnisse der Menschen in den Blick nehmen. „Dienen muss wieder vor dem Verdienen kommen“, fordert Jorberg. Erst dann können richtungsweisende Entwicklungen entstehen. Dies zeigt sich insbesondere bei den großen Energieunternehmen und der Autoindustrie. Der Fokus auf kurzfristige Gewinne sei zerstörerisch: „Die Konzerne zerlegen sich so selbst“. Das gelte genauso für die Banken: „Der Ausweg lautet nicht, nur die Kosten zu senken. Zwingend ist es, in Sinn zu investieren“, betont Jorberg.

Die Verantwortung liegt aber genauso bei Konsumenten und Anlegern, die zu Veränderungen beitragen. „Geld und Vermögen allein sind zunächst wertlos. Sie erhalten ihren Wert erst durch ihre Verwendung: Was bewirken sie?“ Wichtig seien Investitionen in Unternehmen, die eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen.

Parallel zur „Euro Finance Week“ widmet sich die „Fair Finance Week“ der „Rolle des Geldes für den gesellschaftlichen Wandel“. Noch bis zum 20. November können Besucher mit Experten die Chancen einer nachhaltigen Finanzwirtschaft erörtern. Bei einer Veranstaltung der GLS Bank werden die Möglichkeiten von Kommunen diskutiert, den nötigen Wandel praktisch zu gestalten.

Das neue Positionspapier zum Thema finden Sie hier: www.gls.de/geldmitwert
Das vollständige Programm: www.fair-finance-frankfurt.de

Über die GLS Bank
Die sozial-ökologische GLS Bank bietet ihren Kundinnen und Kunden alle Leistungen einer Hausbank an, vom Girokonto über Baufinanzierung bis zu Beteiligungen. Sie hat ihren Sitz in Bochum und Standorte in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Freiburg, München und Stuttgart. Über ihre Partnereinrichtung GLS Treuhand ist auch der Bereich Stiften und Schenken abgedeckt. Jeder Kunde kann Mitglied und somit Eigentümer der Bank werden. Mit einer umfassenden Transparenz bietet sie einen dreifachen Gewinn: menschlich, zukunftsweisend, ökonomisch.

Informationen zum Fair-Finance-Netzwerk
Das Fair Finance Network Frankfurt ist ein 2014 gegründetes Netzwerk von in Frankfurt ansässigen nachhaltigen Finanzinstituten. Mitglieder sind derzeit die lokalen Filialen der Evangelischen Bank eG sowie der GLS-Gemeinschaftsbank eG, daneben Triodos Bank N.V. Deutschland und Oikocredit Förderkreis Hessen-Pfalz e.V. Die Mitglieder verstehen sich als Vorreiter einer nachhaltigen Finanzwirtschaft und möchten sich für diese am Standort Frankfurt mit gemeinsamer Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit einsetzen.