14.06.2006

GLS Bank verdoppelt Bilanzvolumen in drei Jahren

Bochum, 14.06.2006. Wie der Vorstand heute auf einer Pressekonferenz mitteilte, hat sich die GLS Bank in nur 3 Jahren mehr als verdoppelt – von rund 280 Mio. Euro auf nunmehr 570 Mio. Euro. Einschließlich der zur GLS-Gruppe gehörenden GLS Treuhand e.V., ist das Geschäftsvolumen der GLS-Gruppe insgesamt auf 728 Mio. Euro angestiegen. Auf der jährlichen Jahresversammlung am 16. und 17. Juni in Bochum werden 800 Teilnehmer und Gäste aus ganz Deutschland erwartet.

Wie Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der GLS Bank, ausführte, hat sich die GLS Bank weiter sehr gut entwickelt. Sowohl im Kredit- als auch im Einlagenbereich liege die GLS Bank zur Mitte des Jahres „voll im Plan“. Man habe nun 50.000 Kundinnen und Kunden, die Integration der Ökobank sei endgültig und erfolgreich abgeschlossen. Eine vollständige und nachhaltige Vermögensberatung- und verwaltung für Stiftungen, institutionelle Anleger und größere Privatanleger könne angeboten werden.

Erfreulich ist, so Jorberg weiter, dass die GLS Bank für diejenigen Menschen, die sich für ein bestimmtes Wertesystem entschieden haben und danach handeln, ein umfassendes Angebot bereit halte. Verschiedentlich wird diese Zielgruppe auch die „Lohas“ genannt, was für „lifestyle of health and sustainability“ steht. Diese Menschen sind anspruchsvolle Konsumenten, die sich nach Alternativen in den verschiedensten Lebensbereichen umsehen. Sie wählen „bewusst bestimmte Kleidung, ernähren sich gesund und führen einen modernen Lebensstil“. Ihnen biete die GLS Bank eine wirklich sinnvolle, transparente und nachhaltige Geldanlage. Rund 800 Gäste aus ganz Deutschland werden auf der Jahresversammlung erwartet.

Auch die diesjährige Jahresversammlung in der Hauptstelle in Bochum am 16. und 17. Juni ist vorbereitet: Über 800 Menschen aus ganz Deutschland werden erwartet. Das Motto lautet: Zukunft gestalten – Visionen leben. Unter diesem Titel stellt die GLS-Gruppe in diesem Jahr Menschen und Projekte vor, die in kleinen und in großen Schritten die Zukunft mitgestalten.

Das Motto wurde nicht zuletzt deshalb gewählt, weil „wir als GLS Bank eine Plattform bieten möchten, um der Frage nachzugehen, was man eigentlich konkret tun kann, um die Gesellschaft nach vorne zu bringen“, so Jorberg.

Den Auftakt der Veranstaltung bildet ein Podiumsgespräch, mit Patricia Taterra von der Initiative „We are what we do“, Helmy Abouleish, Geschäftsführer der Sekem-Gruppe, Prof. Götz Werner, Geschäftsführer von dm-drogerie markt sowie Jakob von Uexküll, Initiator des Alternativen Nobelpreises und des Welt-Zukunftsrates.

Um den Gästen möglichst viele Facetten der GLS Bank und der GLS Treuhand näher zu bringen, werden mehrere Arbeitsbereiche vorgestellt. Abgerundet wird das Programm durch „die vielen Gespräche, das Rahmenprogramm mit Kunst, Theater und Projektbesuchen“, so Jorberg.

Erfolg mit Mikrofinanzierungen

Erfreulich ist auch die Entwicklung im Bereich Mikrofinanzierung: In den letzten Monaten wurdensieben Mikrofinanzorganisationen im ganzen Bundesgebiet aufgebaut, die in Kooperation mit der GLS Bank kleine Unternehmen finanzieren, deren Finanzbedarf zu klein für Banken ist. Hierfür wird mit Ministerien, Wirtschaftsförderungsgesellschaften und Arbeitsagenturen zusammengearbeitet. Schon jetzt zeigt sich, dass dieses Modell weitere Verbreitung finden wird.

Das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ wird weiter ausgebaut

Durch die Anschubfinanzierung der GLS Treuhand und einer jährlichen Zuwendung in Höhe von 70.000 Euro für Instrumente, konnte 2003 mit dem Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ gestartet werden. Seither können Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 und 2 von inzwischen 27 Grundschulen in Bochum, in Zusammenarbeit mit der dortigen Musikschule, ein Musikinstrument erlernen.

Erfeulich ist, dass das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ weiter ausgebaut wird. So hat die Landesregierung erst vor wenigen Tagen zugesagt, der Musikschule Bochum die Mittel für die Fortführung des Projektes in den Klassen 3 und 4 an 12 der bisher beteiligten Schulen vorerst für die Dauer von drei Jahren zur Verfügung zu stellen. Inzwischen gibt es auch konkrete Pläne, das erfolgreiche Bochumer Modell in andere Städte zu übertragen: Während in Meißen und Görlitz damit bereits im Sommer begonnen wird, ist das Projekt in Hamburg für 2007 geplant.

Initiiert von der GLS Treuhand und in Kooperation mit anderen europäischen ethisch-ökologischen Banken und verschiedenen Hochschulen, wurden Studienangebote im Bereich Social Banking entwickelt. Wie der GLS-Vorstand ausführte, laufe alles nach Plan. „Es sind die ersten internationalen Studienangebote dieser Art“, so Julian Kühn, GLS-Treuhand-Vorstand auf der Pressekonferenz. Ein erster, praxisforschender Masterstudiengang (MSc Social Banking and Finance) startet in Kooperation mit der Universität Plymouth im September 2006. Außerdem wird künftig „Social Banking“ Wahlpflichtfach im „BEST“- Bachelor der Akademie Deutscher Genossenschaften ADG als neues Fach eingeführt.

Summer School im Juli

Bereits im Vorfeld findet eine internationale Summer School on Social Banking vom 21. bis 30. Juli statt. Ort der 10-tägigen Veranstaltung ist die Akademie Mont Cenis in Herne. Die zentrale Fragestellung der Summer School lautet: Wie kann man verantwortungsvoll mit Geld umgehen, so dass soziale, ökologische und kulturelle Vorhaben langfristig entwicklungsfähig sind. Dazu werden durch Experten und Wissenschaftlern Ideen, Ansätze und Instrumente aus dreißig Jahren Praxis des sozial-ökologischen und ethischen Bankwesens vorgestellt.