07.05.2014

25 Jahre INAISE: Soziales Finanzwesen funktioniert

Bochum, 07.05.2014. Ein Netzwerk von sozial-ökologisch orientierten Finanzinstituten, die sich über neue Wege des sozialen Wirtschaftens austauschen und weltweit voneinander lernen können – das war 1989 die Motivation zur Gründung der International Association of Investors in the Social Economy (INAISE). Zum Netzwerk gehören Gründungsmitglieder wie GLS Bank oder die Triodos Bank, aber auch andere Akteure wie die Genossenschaft Oikocredit und das Institute for Social Banking. In den letzen Jahren ist die Organisation kontinuierlich gewachsen und trifft sich nach u.a. Äthiopien und Mexiko am 7. und 8. Mai zum Jahrestreffen erstmalig in Deutschland.

„Mittlerweile haben wir 50 Mitgliedsorganisationen“, so Dominique Lesaffre, Präsident der INAISE. „Auch wenn wir in Europa gegründet wurden, so sind wir längst auf allen Kontinenten durch unsere Mitglieder aktiv. Das zeigt die globale Entwicklung und auch die Wichtigkeit, sich über Herausforderungen und Chancen der sozialen oder solidarischen Finanzwirtschaft auszutauschen.“ INAISE verbindet unter ihrem Dach weltweit sehr verschiedene Mitglieder.

Das spiegelt sich auch bei den Gastgebern des diesjährigen Jahrestreffens wider: Die Tagung findet in den Räumlichkeiten der GLS Bank in Bochum statt, wird aber von der Genossenschaft Oikocredit (Entwicklungsfinanzierung) und dem Institute for Social Banking (ISB, Bildung) mit organisiert. „Aus den vielen verschiedenen Blickwinkeln gewinnen wir neue Ideen und neuen Antrieb für unsere Arbeit – zumal wir merken: Global arbeiten wir eigentlich alle an den gleichen Fragestellungen, wie Landwirtschaft und Ernährung, genossenschaftliche Unternehmensstrukturen, Energie und Ressourcenschutz oder aber solidarische Finanzierungsmodelle“, beschreibt Andreas Neukirch, Vorstand der GLS Bank, die Begegnungen bei INAISE.

„Mobilising Social Finance Globally“

Das diesjährige Jahrestreffen steht darum unter dem Motto „Aktivierung sozial-orientierter Finanzierungsmöglichkeiten weltweit – voneinander lernen“. David Woods, Geschäftsführer des Co-Gastgebers Oikocredit, ist überzeugt von dieser Art der Zusammenarbeit: „Wir haben in der Vorbereitung gemerkt, dass diese Themen uns alle umtreiben. Fragen der Energieversorgung oder der Solidarität gehen weltweit alle an. Deshalb ist es so wichtig, dass wir hier an einem Strang ziehen und gemeinsam neue Ideen entwickeln.“ Malcolm Hayday, Geschäftsführer des ISB, ergänzt: „Ein Kulturwandel im Finanzwesen, wie ihn sich alle Mitglieder der INAISE wünschen, kann letztlich nur stattfinden, wenn wir unsere Ideen in die Welt tragen, uns über Möglichkeiten und Hindernisse austauschen und auch Bildungsmöglichkeiten bieten. Denn natürlich setzen Akteure auf dem Finanzmarkt das um, was sie gelernt haben.“

„Kulturwandel in der Finanzwelt ist möglich.“

Die INAISE hat sich daher zum Ziel gesetzt, gemeinsam zu zeigen, dass anderes Wirtschaften möglich ist. Mitglieder wie die Genossenschaft Oikocredit, die seit über 35 Jahren auch in Deutschland arbeitet, oder die GLS Bank, die 2014 ihr 40-jähriges Bestehen feiert, sind dafür das beste Beispiel. „Wir blicken zufrieden auf die letzten 25 Jahre“, zieht so auch Dominique Lesaffre ein Fazit. „Aber vor allem schauen wir voller Tatendrang in die Zukunft: Ein Kulturwandel hin zu sozialem Wirtschaften ist möglich und wir wollen uns weltweit mit den unterschiedlichsten Akteuren dafür stark machen.“

Über INAISE

Die INAISE (International Association in the Social Economy) ist ein weltweites Netzwerk sozial-ökologisch orientierter Finanzinstitute. Über INAISE vernetzen sich seit 1989 soziale Investoren aus aller Welt und vereinen ihre Kräfte, um sich auszutauschen, Informationen weiterzugeben und zu zeigen, dass Geld wirklich dazu eingesetzt werden kann, positive soziale und ökologische Veränderungen herbeizuführen.

Über die GLS Bank

Die GLS Bank bietet ihren Kunden alle Leistungen einer Hausbank, wie sozial- ökologisch sinnvolle Geldanlagen, vom Girokonto über Sparangebote, Zahlungsverkehr, Finanzierungen und Beteiligungen bis hin zum Stiften und Schenken. Ihre Kunden können Mitglied und somit Eigentümer der Bank werden.

Mit zielgerichtet sozial-ökologischen Investitionen und einer umfassenden Transparenz bietet sie einen dreifachen Gewinn: menschlich, zukunftsweisend, ökonomisch.

Über Oikocredit

Die internationale Genossenschaft Oikocredit ist ein Pionier der nachhaltigen Geldanlage. Menschen und Organisationen aus Deutschland, die sozial verantwortlich investieren wollen, legen über die acht deutschen Oikocredit-Förderkreise Geld bei Oikocredit an.

Oikocredit vergibt Kredite und Kapitalbeteiligungen an Mikrofinanzinstitutionen, Genossenschaften und andere sozial orientierte Unternehmen in Entwicklungsländern. Diese Partner schaffen Arbeitsplätze, fördern Entwicklung und eröffnen Menschen Chancen auf wirtschaftliche Eigenständigkeit. Seit Gründung 1975 ist Oikocredit mit diesem Konzept zu einem der weltweit führenden Entwicklungsfinanzierer geworden.

Über das Institute for Social Banking

Das Institute for Social Banking setzt sich für ein Bank- und Finanzwesen ein, das sich explizit an der Verantwortung für die Entwicklung sowohl der Menschen als auch des Planeten orientiert. Aus diesem Grund möchte es zu einem Paradigmenwechsel beitragen und mehr Menschen zu einem ethischen und sozial-ökologischen Verständnis des Finanz-, Bank und Versicherungssektors führen.