13.12.2018

Kann weg: 500-Euro-Schein

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beschlossen, zum Jahresende 2018 den 500-Euro-Schein abzuschaffen. Neue Scheine werden dann nicht mehr produziert und ausgegeben. Scheine, die bereits in Umlauf sind, behalten dauerhaft ihre Gültigkeit.

Mehr 100er und 200er

Die ab 2013 ausgegebene zweite Serie der Euro-Banknoten – die sogenannte Europa-Serie – verfügt über neue Sicherheitsmerkmale und enthält bereits keinen 500-Euro-Schein mehr.
Die Banken im Euro-Raum ziehen die Scheine der alten Serie nach und nach ein und leiten sie an die Zentralbanken weiter. Das heißt, wenn ein 500-Euro-Schein zum Beispiel über die Einzahlung am Geldautomaten bei einer Bank eingeht, wird er nicht erneut in Umlauf gebracht.
In der neuen Europa-Serie drucken die Notenbanken mehr 100- und 200-Euro-Geldscheine, um den Gegenwert auszugleichen. Die Deutsche Bundesbank sowie die Österreichische Nationalbank geben noch bis einschließlich 26. April 2019 den 500-Euro-Schein aus. Bei allen anderen 17 Notenbanken im Euroraum ist schon am 26. Januar 2019 mit der Ausgabe der lilafarbenen Scheine Schluss.

Weiter bezahlen mit 500ern

Der 500-Euro-Schein bleibt trotzdem gesetzliches Zahlungsmittel. Geschäfte müssen die lilafarbene Banknote weiterhin annehmen, es sei denn, der zu zahlende Betrag steht in keinem Verhältnis zum Wert des Scheins. Der Bäcker kann sich also weigern, wenn Sie Ihre Sonntagsbrötchen mit einem 500-Euro-Schein bezahlen wollen. Die nationalen Zentralbanken des Eurosystems tauschen die 500er-Banknoten auf Wunsch in kleinere Scheine um.

Weniger illegale Aktivitäten?

Während Kritiker hier den ersten Schritt zur Bargeldabschaffung befürchten, begründet die EZB die Abschaffung mit der Vermutung, dass Scheine mit hohem Nennwert illegale Aktivitäten unterstützen. Daher sollen sich hohe Bargeldsummen nur noch aufwendig aufbewahren und transportieren lassen. So wiegt eine Million Euro in 500-Euro-Scheinen nur 2,2 Kilogramm und passt in eine Handtasche. Bei einer Million Euro in 100-Euro-Scheinen hingegen müssen schon 10,2 Kilogramm verstaut und getragen werden.

 

Foto: Creative Commons von stefano. Lizenz CC BY-SA 2.0