13.10.2020

GLS Bank finanziert 1,5-Grad-Studie

Bochum, 13.10.2020. Kann Deutschland das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens noch erreichen und wenn ja, wie? Diese Fragen hat das Wuppertal Institut im Auftrag von Fridays for Future Deutschland in einer Studie untersucht, mit finanzieller Unterstützung der GLS Bank.
 

„Die Ergebnisse zeigen, dass eine Transformation möglich ist, wenn jetzt konsequente politische Maßnahmen ergriffen werden", sagt Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der GLS Bank. "Wir als GLS Bank mit unseren 270.000 Kund*innen unterstützen die Forderungen von Fridays for Future, denn eine Transformation ist möglich und notwendig.“

Die Studie belegt, dass Deutschland bis 2035 CO2-neutral sein kann, anstatt erst wie von der Bundesregierung geplant 2050. Diese frühzeitige CO2-Neutralität ist notwendig, damit Deutschland das 1,5-Grad-Emissionsziel einhält. Maßnahmen zur Verringerung von Emissionen müssen deshalb sehr viel schneller umgesetzt werden als bisher angenommen. Laut Studie ist dies „bis zum Jahr 2035 aus technischer und ökonomischer Sicht zwar extrem anspruchsvoll […], grundsätzlich aber möglich”. Mit den von der Politik bisher geplanten Maßnahmen bis 2050 würden die Klimaziele nicht erreicht werden.
 
Konkrete Maßnahmen für einzelne Sektoren

  • Energie: Ausbau von Wind- und Solarenergie von mindestens 25 GW pro Jahr
  • Industrie: Neue Industrieanlagen müssen sich klimaneutral betreiben lassen, bestehende Anlagen bis 2035 auf nicht-fossile Technologien umgestellt oder stillgelegt werden
  • Verkehr: Halbieren des Autoverkehrs und Verdoppeln des ÖPNV bis 2035; Verlagerung von 30% des Lkw-Verkehrs auf die Bahn; Beendigung des innerdeutschen Flugverkehrs
  • Gebäude: Steigerung der energetischen Sanierungsrate auf 4 % pro Jahr

 
Die Wissenschaftler*innen des Wuppertal Instituts belegen, dass die Reduktionsziele der Politik die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze weit verfehlen würden. Vielmehr müssten die CO2-Emissionen bis 2025 um 60 % und bis 2030 um mindestens 85 % vermindert werden. Ein CO2-Preis von 180 Euro pro Tonne würde außerdem klimaneutrale Schlüsseltechnologien fördern. 
 
Die Politik muss handeln 

Fridays For Future begreift die Ergebnisse der Studie als klaren Auftrag an alle demokratischen Parteien, ihre Klimaziele und Programme ans 1,5-Grad-Ziel anzupassen. Thomas Jorberg betont: „Die globale Wettbewerbsfähigkeit wird in Zukunft vor allem darin liegen, CO2-neutral produzieren zu können.“ 

Studie: CO2-neutral bis 2035. Eckpunkte eines deutschen Beitrags zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze

Zusammenfassung 
Ausführlichen Studie
 

Grafische Darstellung 

Copyright: Fridays for Future