Regenbogenfabrik Berlin

Bunt, selbstverwaltet, kreativ

Versteckt in einem Kreuzberger Hinterhof liegt die Regenbogenfabrik. Das denkmalgeschützte Fabrikgebäude aus der Gründerzeit beherbergt ein Kinder-, Kultur- und Nachbarschaftszentrum mit Nachbarschafts-Holzwerkstatt und Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt, Kindertagesstätte und einem Hostel. Hier leben und arbeiten die Bewohnerinnen und Bewohner kollektiv, organisiert nach dem Prinzip der solidarischen Ökonomie. „Für die Regenbogenfabrik ist jede Arbeit gleich viel Wert“, erklärt Vorstandsmitglied Gabi Schopp. „Jede Arbeit wird gleich vergütet. Entscheidungen werden basisdemokratisch und im Konsens getroffen. Auch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in die Entscheidungsstrukturen integriert. So trägt jede/r von uns Verantwortung für die gesamte Organisation.“

Vom Dampfsägewerk zum Kultur- und Nachbarschaftszentrum

Die Regenbogenfabrik blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Das Gebäudeensemble entstand in der Gründerzeit, Ende des 19. Jahrhunderts. Es gilt als Beispiel frühindustrieller Produktionsstätten und steht heute unter Denkmalschutz. In dem Dampfsägewerk wurde zunächst Holz verarbeitet, später Leime, Lacke und andere Produkte aus Chemikalien produziert.

Nach einigen Jahren Leerstand besetzte 1981 eine Gruppe engagierter Menschen das ehemalige Werksgelände mit viel Unterstützung aus der Bevölkerung. Es war die Zeit der Proteste gegen eine unmenschliche Baupolitik und der alternativen Lebensentwürfe. Durch die „Instandsetzung“ wurden der drohende Abriss der Fabrikgebäude und der Bau eines neuen, sechsgeschossigen Gebäudes verhindert. Die meisten Gebäude sind heute in Eigenarbeit modernisiert, die Höfe begrünt.

Nach und nach etablierten sich in der Regenbogenfabrik vielfältige kreativ-handwerkliche, sozio-kulturelle sowie Bildungs- und Beschäftigungsangebote. Auch eine Kita gibt es. 2009 wurde das Hostel eröffnet, eine attraktive und preiswerte Übernachtungsmöglichkeit für Reisende aus aller Welt. Kiez-Kantine und die „Kreuzberger Kuchenbäckerinnen“ sorgen gut und günstig für das leibliche Wohl, im „Monoplex-Regenbogenkino“ werden anspruchsvolle Filme gespielt, die regelmäßigen Hoffeste sind bei den Nachbarn sehr beliebt.

Erbpachtvertrag nach 30 Jahren

Lange Zeit war der rechtliche Status für die Nutzung des Geländes umstritten, obwohl sich die Besetzer von Anfang an um eine Legalisierung bemühten. Zunächst hielt die Investorengruppe, der das Gelände gehörte, an ihren Bebauungsplänen fest. Nach der Übernahme des Geländes durch den Bezirk Kreuzberg 1992 stand die Regelung der Altlastenfrage dem Abschluss einer schnellen Nutzungsvereinbarung im Weg. 2011 konnte die Existenz der Regenbogenfabrik auf dem Gelände endlich durch einen Erbpachtvertrag gesichert werden, fast 30 Jahre nach der Besetzung.

Die GLS Bank unterstützte die Finanzierung des Hostels und auch der Erbpachtkosten.

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Copyright Fotos: Regenbogenfabrik

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